Vom Spirit of
Die Welt überschlägt sich, wir überschlagen uns mit Jahresrückblick und Prognosen. Golfkolumnisten lassen dann gerne Revue passieren um sich und ihre Leser noch mal daran zu erinnern, wie schön die vergangene Golfsaison war. Emotionale Momente, davon kann auch ich ein Lied singen. 2008 das Jahr der alten Männer, die es fast geschafft hätten, den Jackpot zu knacken. Rocco Mediate (US Open), Greg Norman (The OPEN), Langer auf der US-Senioren Tour – und Eugen Pletsch (Herrenmittwoch im Golfpark Winnerod) vermasselten die Sache im letzten Moment. Aber immerhin – wir haben es versucht und werden es weiter versuchen.
Auch ich werde es weiter versuchen, obwohl ich mich immer häufiger frage, ob es überhaupt legitim ist, Golf zu spielen. Golf ist in gewisser Weise „politisch nicht korrekt“.
Die Umweltbelastungen durch die „moderne“ Golfplatzpflege sind ein wirkliches Problem. Raubbau, Landschaftsverwüstung durch Immobilienspekulanten, der hohe Wasserverbrauch, um nur einige Stichworte zu nennen, haben weltweit dramatisch zugenommen.
Trotzdem spiele ich Golf, aber ich versuche, diese abartigen Auswüchse von Golftourismus und Golfplatzentwicklung zu meiden. Ich bin dankbar dafür, dass ich diesen „Bewegungsablauf mit Überraschungen“ in einem Umfeld ausüben darf, das ich einigermaßen vertreten kann.
Ich wünschte mir, dass alle, die „Golfräume und Golfträume“ mit gestalten, darauf achten, dass die Ansprüche an einen Platz gerade so hoch gesteckt sind, dass sie ohne Umweltgifte realisierbar werden. Golf ist ein Spiel und kein Grund, Grundwasser zu vergiften! Ich habe perfekte Grüns gespielt. Da ging der Ball auch nicht leichter ins Loch.
Ich spiele Golf, weil mich das mit mir selbst konfrontiert. Das kann ich natürlich auch über andere Wege erreichen, richtig. Das habe ich auch versucht. (Zen, Familienaufstellung, Beziehung an die Wand fahren, etc.) Aber von allen Wegen hat mich Golf am unmittelbarsten und dauerhaftesten berührt und mir Erkenntnis und Freude bereitet. Es ist mein TAO geworden, mein Weg, wie ich an anderer Stelle schrieb. Mein Golfweg führt mich zu der Frage, wo ich hin will (Intention) und wohin mein Ball tatsächlich fliegt (Handlung). Was ist der beste Weg, der mir und anderen kein Leid verursacht? Was ist das angemessene Verhalten gegenüber meinen Gefährten auf diesem Weg?
Ein Leser schrieb mir, dass es immer mehr geistige Proleten auf den Golfplätzen dieser Welt geben würde. „In 10 Jahren hat keiner mehr eine Ahnung vom “Spirit of the Game”- eigentlich schade!“ Finde ich auch. Aber was ist der Spirit of the Game oder Spirit of Golf und wer hat ihn?
Wer baut die vielen neuen Golfplätze im nahen und fernen Osten? Wer hat die Küsten von Spanien und Portugal zerstört und das dortige Immobiliendrama sowie die Trinkwasserknappheit inszeniert? Waren das die Proleten, die unversicherte Arbeiter, die in monatelang stickigheißen Containern hausen?
Oder waren es die Golf-Proleten der amerikanischen Investmentbanken und britischen Rentenfonds, deren Vorstände seit vielen Jahren Golf spielen, und sich vermutlich privat dem Spirit of Golf zutiefst verpflichtet fühlen?
Diese Gentlemen in ihrer Rolle als “Investoren”, bedienen eine Klientel von Kriegsgewinnlern, Waffen- und Menschenhändlern, Schwarzgeldwäschern und Spekulanten mit Immobilienanlagen und Golfplätzen. Wie hungrige Termiten haben diese Gentlemen das filigrane Konstrukt menschlicher Gemeinschaft ausgehöhlt und die Weltwirtschaft in den Zusammenbruch getrieben. Hätte die deutsche Wirtschaft das Geld, das allein die internationalen Beraterunternehmen hierzulande abgesaugt haben, in ihre “Proleten” und deren Bildung gesteckt, sähe Deutschland heute anders aus.
Ich habe den Golfsport in einem kleinen Landclub in Schottland kennen und lieben gelernt, “Roddy the Butcher” war der Captain und die Frau von der kleinen Tankstelle Ladies Captain. Dort wurde Golf gespielt, wie ich es in keinem Business-Event, Sponsoring Event, Charity und dem ganzen verlogenen Mumpitz je erlebt hätte.
Mir sind die Schäfer, Bogenmacher und Caddies des 19. Jahrhundert näher als jene aristokratischen Blutsauger Schottlands, die in London saßen und Golf spielten, während ihre Leute hungerten. Mancher, der den traditionellen Golfsport mystifiziert und stilvolle Tartanmuster trägt, sollte sich darüber klar sein, dass die schottischer Clanhäuptlinge und britischen „Eliten“ die Menschen in die Massenverarmung trieben, um sich dabei auf unverschämte Weise bereichern – so, wie es die Maden aus Politik und Wirtschaft heutzutage tun.
Der “Spirit of Golf” dem ich huldige, ist eine Weltsicht, bei der sich das faire Zusammenspiel der Menschen, auch Etikette genannt, nicht nur auf den Golfplatz beschränkt. Warum beachten viele Menschen die „Etikette“ nur auf dem Golfplatz, wenn überhaupt?
Wenn wir unseren “Weg“ generell so gestalten, dass wir dabei kein Leid verursachen und uns angemessen gegenüber unseren Weggefährten verhalten – wären wir dann nicht ein gutes Stück vorangekommen, auch mit den „Problemen“, die wir auf diesem Planeten haben?
Die Eliten haben den Spirit of Golf korrumpiert. Nicht das Proletariat hat den Golfsport zerstört. Geld wird den Golfsport zerstören, sagte schon Bobby Jones. Gleichzeitig hat er in „Augusta“ das übelste Schlangennest planetarer Plünderer mit gestaltet. Aus dieser Ecke der Welt stammen unsägliche Räuberbanden, wie der berüchtigte Monsanto-Konzern, der die Welt aus Profitgier unwiderruflich mit genmanipulierten Produkten und Umweltgiften verdreckt.
Auch hierzulande gibt es diese Geier, die ihr Gen-Süppchen unter dem Deckmantel des Fortschritts kochen. Die Gen-Technik ist hierzulande so „erfolgreich“, dass die ersten Imker dieser Tage ihren Honig als Sondermüll verbrennen mußten. Ja, soweit sind wir bereits.
Kontaminierter Honig aus Bayern musste verbrannt werden. Soll doch der Imker mit seinen Bienen umziehen, wenn der Monsanto-Mais blüht, meinen die Gerichte. Das tat der Imker dann. Trotzdem wurden Rückstände nachgewiesen. Als ich im Sommer das Günni Invitational im Golfclub Höslwang spielte, bemerkte ich, dass sich der ganze Landkreis als „gentechnikfreie Region“ bezeichnete. Aber gentechnisch veränderte Pollen fliegen, wohin sie wollen und die Bienen sowieso.
Deshalb unterstütze ich ausdrücklich die Aktionen von “Feldbefreiern”, also von jungen Leuten, die unter hohem Risiko für Leib, Leben und persönliche Freiheit gentechnisch manipulierte Felder zerstören, mit denen internationale Verbrechersyndikate versuchen, auch unsere Natur und Umwelt zu kontaminieren. Die Feldbefreier berufen sich auf den Artikel 20 (4) des Grundgesetzes.
„Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.
Und 20 a:
„Der Staat schützt auch in Verantwortung für zukünftige Generationen die natürlichen Grundlagen …“
Während sich ein Umweltgift, selbst Radioaktivität, irgendwann wieder abbaut, bringen genmanipulierte Pflanzen und Tiere eine unabänderliche und nicht mehr kontrollierbare Veränderung für Mensch und Umwelt. Das Bienensterben in den USA und Kanada ist ein erster Vorgeschmack von dem, was uns bald nicht mehr blüht.
Der deutsche Staat schützt unsere natürlichen Grundlagen leider nicht vor verfälschenden und manipulierenden Eingriffen mittels Gentechnik. Gruppen und Einzelpersonen, die der Gentechnik Widerstand entgegenbringen, leisten daher eine überlebensnotwenige Aufgabe für die gesamte Gesellschaft.
Bei uns in Hessisch-Alabama, dem Zentrum staatlich gepflegter Rechtsbeugung, können, wollen oder dürfen die Gerichte dem Argument „Recht auf Widerstand“ nicht folgen und haben Feldbefreier in einem skandalösen Prozess mit hohen Freiheitsstrafen belegt.
Ich sammle für den Rechthilfefond und bedanke mich für jede Spende*.
Mit den besten Wünschen für ein gesundes, friedliches und glückliches Neues Jahr!
Eugen Pletsch
*Regionales Spendenkonto:
Förderverein “Spenden & Aktionen”, Nr. 9288 1806
Volksbank Gießen, BLZ 51390000
(Spendenquittung möglich, bis 100 Euro zählt der Überweisungsträger)